Ich möchte in diesem Blogartikel mit euch den Blickwinkel auf die Begriffe „Professionalität“, „professionelle Arbeit“, „professioneller Auftritt“ einmal näher beleuchten. Natürlich wie immer mit dem Gedanken, einfach mal unsere bisherige Denkweise darüber zu „unfucken“ und zu überlegen, was dieses Wort impliziert. Zu was wir dieses Wort im Volksmund gemacht haben und was es in seinem Kern eigentlich bedeutet.

Der Ausdruck Professionalität kommt vom Französischen Profession.

Profession: Der Begriff Profession ist vom lateinischen professio abgeleitet, was als „öffentliches Bekenntnis“ (beispielsweise zu einem Gewerbe) zu übersetzen ist. … Die heutige Verwendung setzt das Wort Profession mit den Synonymen Arbeit, Beruf oder auch Handwerk gleich.“

Du kennst sicher den englischen Satz: I found my profession. Bedeutet im Deutschen soviel wie „ich habe meine Berufung“ gefunden. Das klingt doch erst mal genial, oder? Ein öffentliches Bekenntnis zu meiner Berufung ist also der „Ursprung“ des Begriffes. Jetzt schauen wir tiefer, was der Begriff heute alles impliziert. Ich habe dazu einige Aussagen aus meinem Umfeld und meiner Klienten anonym gesammelt.

Das wirkt nicht so professionell glaube ich, wenn da was über meine Scheidung drin steht.“

So richtig professionell ist dieses Foto aber nicht gemacht.

Mein Anspruch ist schon, dass ich in der Wirtschaftswelt als professionell wahrgenommen werde.“

Das würde meine Arbeit als sehr professionell unterstreichen.

Folgende Begriffe konnte ich ebenfalls sammeln, die meine Klienten mit Professionalität verbinden. Schau für dich einfach, ob auch du damit in Resonanz gehst.

Zuverlässigkeit & Stetigkeit, klar strukturiert, fachlich fundiert, hohe Glaubwürdigkeit, stabiler Lebenslauf und Ausbildung, Qualifikationen, Referenzen, gepflegtes Auftreten, Struktur, Kontrolle, Ordnung, gut durchdacht, Perfektion

Meine Gedanken dazu Teil 1: Wer sagt eigentlich was unprofessionell ist?

Ja, wer eigentlich? Es gibt da so geile Bücher, die ich auch im Studium wälzen musste. Inhalten waren ungefähr „Nogo‘s in der öffentlichen Kommunikation“ oder auch „PR Supergaus – was Unternehmen nicht nach Außen kommunizieren dürfen“. Das ist ungefähr so veraltet wie Schlaftraining Bücher für Babies. Jetzt mal Butter bei die Fische. DU bestimmst, was für dich unprofessionell ist. Und wenn du findest, dass zu deinem Business ein luftiges Sommerkleid passt, dann ist das ok. Wenn du findest (so wie ich), dass man das Wort FUCK auf seiner Webseite haben darf, dann ist das ok. Diese verstaubten Knigge-Regeln, die wir bis heute mit uns herumtragen, die uns die Luft rauben, die uns nervös werden lassen und uns einfach einengen, haben mehr als ausgedient. Auch wenn ich weiß, dass unendlich viele Unternehmen genau darauf noch Wert legen appelliere ich an dich ECHT zu sein. Lass‘ dir den Hut nicht aufsetzen, wenn er dir nicht steht. Zwinge dich nicht in einen Anzug für ein Portrait. Zeige dich, wie du bist, denn das braucht unsere Welt endlich wieder – ECHTE Geschichten, ECHTE Gesichter und vor allem Menschen die einfach sind. Schaffe mit deiner echten Präsenz eine neue Ära an Unternehmern, ein neues Verständnis von Außenwirkung und Unternehmertum. Eine Ära der Lebendigkeit, in der die Fassaden fallen dürfen.

Meine Gedanken dazu Teil 2: Bist du dir selbst ein professioneller Partner?

Eine Geschichte aus dem Beginn meiner Selbständigkeit. Eine Klientin wünschte sich ein Umsetzungskonzept im Bereich Podcast. Ich fing also an und merkte bereits beim Konzept schreiben, dass mir das Kreativsein und Coaching Freude macht, jedoch nicht der reine Umsetzungsteil. Ich schaute also tiefer und fragte mich, ob das ein Teil meiner zukünftigen Berufung sein darf oder nicht. Es kam sehr schnell heraus, dass dieser Teil gehen darf, weil es für mich einfach leichter ist, die Dinge zu machen, die ich wirklich spüre und mit dem Herzen mache. Die, für die meine Aura, mein Körper und mein Feuer (wer mich kennt weiß es) einfach gemacht sind. Und das ist in meinem Fall das Coaching, das Erkennen und das Begleiten.

Ich gestand mir selber ein, dass es besser war offen darüber zu sprechen und somit zu einem besseren Endergebnis beizutragen, als mich durch diesen Auftrag zu quälen. Genau das kommunizierte ich, vollkommen ehrlich und ohne ein schlechtes Gewissen oder Schuldzuweisungen. Zu meinem großen Glück hatte ich auf der anderen Seite jemanden, der sich bedankte und den meine eigene Reflexion inspirierte. Aus diesem Dialog stammt auch der Satz: „Du musst dir selber der zuverlässigste und professionellste Partner sein.“ Das bedeutet, dass du regelmäßig prüfen darfst, was sich schwer anfühlt und was vielleicht gehen darf.

Ich bin mir sicher, einige Leser verbinden mit dieser Entscheidung für mich, eine absolute Unzuverlässigkeit mit mir als Partner. An der Stelle sei gesagt, dass ich mit dieser Entscheidung ja nicht nur mir ein zähes Projekt erspare, sondern auch meinem Klienten. Ich behindere ihn nicht auf seinem Weg, weil meine Energie nicht richtig in den Fluss kommt. Ich gebe ihm die Möglichkeit, einen Partner zu finden, der genau diese Arbeit mit Leib und Seele macht, damit das Ergebnis für alle Beteiligten einfach grandios wird.

Zu dieser „Unzuverlässigkeit“ gehört Größe. Größe, sich einzugestehen, dass man sich selbst vorne anstellt und auch die Größe, genau das zu kommunizieren. Wir verbinden das Wort Professionalität automatisch mit Zuverlässigkeit. Einen richtig verlässlichen Partner bekommt ihr aber nur, wenn für beide Seiten ALLES stimmt. Wenn beide sich wohlfühlen, aufeinander einlassen können und mit Leichtigkeit das kreieren um was es am Ende geht, dann brauchst du dir um die Zuverlässigkeit deines Projektpartners keine Gedanken machen, denn Sie ist automatisch immer da. Ergo: sei dir immer selbst der professionellste Partner!